Corona: Ungebremste Reiselust – vor allem innerhalb Deutschlands
Der Crossmedia-Vermarkter Score Media hat in seiner aktuellen Studie „Deutschland, deine Urlauber*innen“ das Reiseverhalten der Deutschen untersucht.
Die zentralen Ergebnisse:
- 69 Prozent der Deutschen wollen nach Ende der Reisebeschränkungen als Erstes wegfahren. Unter den Lesern und Leserinnen der regionalen Tageszeitung sind es sogar 75 Prozent.
- Für 63 Prozent (Leser*innen: 65 Prozent) steht Deutschland als nächstes Reiseziel ganz oben, 41 Prozent wollen weniger Flugreisen in die Ferne unternehmen (Leser*innen: 47 Prozent).
- 39 Prozent der Deutschen wollen im nächsten Urlaub den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden (Leser*innen: 42 Prozent).
Düsseldorf/München, 18. Mai 2020 – Der Sommerurlaub naht und die Corona-bedingten Reisebeschränkungen werden sukzessive gelockert. Doch schon heute steht fest: Corona wird das Reiseverhalten – vermutlich nicht nur in diesem Jahr – stark verändern. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Deutschland, deine Urlauber*innen“, die der Crossmedia-Vermarkter Score Media Group im April dieses Jahres durchgeführt hat. Demnach beschäftigten sich die als Reiseweltmeister bekannten Deutschen bereits während des Lockdowns intensiv mit dem Thema „Urlaub“. Knapp 70 Prozent der Deutschen wollen direkt nach Ende der Reisebeschränkungen wegfahren, unter den Lesern und Leserinnen regionaler Tageszeitungen sind es sogar 75 Prozent. Auch abgesagte Reisen will die Mehrheit der Bundesbürger (Gesamt: 60 Prozent, Leser*innen regionaler Tageszeitungen: 59 Prozent) nachholen. Knapp ein Fünftel (Gesamt: 19 Prozent, Leser*innen: 18 Prozent) möchte die Koffer unmittelbar packen, sobald die ersten Reisebeschränkungen wegfallen. Weitere 30 Prozent wollen erst einmal ein bisschen Vorsicht walten lassen und abwarten, bis alle Reisebeschränkungen aufgehoben sind (Leser*innen: 35 Prozent). Für ein weiteres knappes Fünftel bleiben die Koffer im Schrank, bis das Corona-Virus eingedämmt wurde (Gesamt: 19 Prozent, Leser*innen 20 Prozent).
Warum in die Ferne schweifen…
Urlaub hin, Corona her: Beliebtestes Reiseland ist für 69 Prozent der Befragten (Leser*innen: 68 Prozent) wie auch bereits bei den letzten Reisen einmal mehr Deutschland. Innerhalb der Bundesrepublik hat das Corona-Virus vor allem den Reisedestinationen an der Nord- und Ostsee noch einmal ordentlich Schub verliehen: Mehr als die Hälfte der Deutschen zieht es in der April-Umfrage – also während des Lockdowns – an die deutsche Küste. In der ersten Umfragewelle im Februar 2020 lag dieser Wert bei vergleichsweise niedrigen 34 Prozent. Städtereisen haben ein wenig an Beliebtheit verloren (43 Prozent vor Corona versus aktuell 40 Prozent). Unter den Lesern und Leserinnen der regionalen Tageszeitungen sank in diesem Zeitraum das Interesse an Städtereisen sogar von 45 auf 39 Prozent. Dazu passt auch die Aussage, dass 39 Prozent der Deutschen im nächsten Urlaub Kontakt zu anderen vermeiden wollen (Leser*innen: 42 Prozent).
Größter Verlierer im Reisegeschäft sind die Fluglinien: So geben 41 Prozent der in der Score Media-Studie „Deutschland, deine Urlauber*innen“ Befragten an, in Zukunft weniger Flugreisen unternehmen zu wollen. Bei den Lesern und Leserinnen regionaler Tageszeitungen sind es knapp die Hälfte (47 Prozent). Bei 41 Prozent der Deutschen (Leser*innen: 38 Prozent) kommt hier auch noch die Angst hinzu, bei einer Fernreise nicht mehr zurück nach Deutschland zu kommen.
Reiseplanung: kurzfristiger und flexibler
Seine Spuren hat das Virus auch bei der Reiseplanung hinterlassen: 64 Prozent der Deutschen legen künftig Priorität auf Reisen, die problemlos storniert werden können. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gibt an, Reisen grundsätzlich kurzfristiger planen zu wollen. 40 Prozent der Deutschen und 52 Prozent der Leser*innen regionaler Abozeitungen sind außerdem überzeugt davon, dass ihre Reisen insgesamt kürzer und regionaler werden. Entsprechend diesem geänderten Verhalten wird Flexibilität beim Reisen großgeschrieben (Gesamt: 64 Prozent; Leser*innen: 68 Prozent). Dazu zählt für 58 Prozent der Deutschen und 69 Prozent der Leser*innen regionaler Tageszeitungen eine eigene und selbstbestimmte An- und Abreise mit dem Auto. Beliebteste Urlaubsart bleibt übrigens Strand- und Badeurlaub (Gesamt: 47 Prozent; Zeitungsleser*innen: 46 Prozent).
„2020 macht aus Regionalität nicht nur einen Nachhaltigkeitstrend, sondern eine absolute Notwendigkeit. Die Frage ist, wie man das gestaltet,“ kommentiert Andrea Becher, Chief Sales Officer der Score Media Group. „Die Urlauber*innen bleiben zuhause in Deutschland, die regionalen Tageszeitungen bleiben auch während der Reisezeit maximal reichweitenstark. Hier können wir die Urlauber*innen erreichen, wenn sie auf dem Campingplatz, in der Ferienwohnung oder im eigenen Garten ihren täglichen Bedarf stillen, hier ist die regionale Tageszeitung Inspirationsquelle.“
Eine Infografik steht Ihnen hier zum Download bereit.
STUDIENSTECKBRIEF
- Methode: Repräsentative Online-Befragungen vor und während der Corona-Pandemie
- Stichprobe: 1. Welle n=3.024, 2. Welle n=3.023 Befragte zwischen 14 und 75 Jahren
- Zielgruppe: Deutsche Onliner*innen & Leser*innen regionaler Tageszeitungen Print/Online
- Zeitraum: 1. Welle Februar 2020, 2. Welle April 2020
- Dienstleister: DCORE